„Mund“

Nicht auf den Mund gefallen
Mund auf.
Mund zu.
Still … sei still … sag nichts.
Es quillt aus dem Mund. 
Ich habe einen Mund.
Ich sage etwas. Ich möchte etwas.
 Ich will etwas.
Mein Mund: mein Wille.
Mein Mund: mein Kanal,
Mein Ausdrucksmittel.
Das Tor, das mich nährt.
Genährt werden, aufnehmen, zu mir nehmen. 
Wann mache ich den Mund auf und wann zu?
Zubeißen, anpacken, zermalmen, kauen, verdauen. 
Mein Mund: meine Welt.
Mein Mund: das bin ich.
Mein Mund gehört mir.
Du küsst mich nicht auf den Mund. 
Ich entscheide, wer mich küsst.
Mein Mund: mein Heiligtum,
Mein Rückzugsraum,
Mein Privates,
Das stets öffentlich ist.

„Mund“ ist ein Stück über den nie enden wollenden Versuch, eine Sprache des Körpers zu entwickeln, die sichtbar macht, was unsichtbar ist. Es ist eine existenzialistische Untersuchung von Körper und Raum. In „Mund“ stellen sich drei Performer dem Versuch, mit dem Körper einen Raum und mit dem Raum einen Körper zu beschreiben.

„Mund“ is a meditation on the never-ending effort to develop a language for the body that makes the hidden visible, an existential research about the body and the space. The three performers in „Mund“ attempt to describe a body within a space and a space within a body.

Konzept/Choreographie/Text: Steffi Sembdner
Bühnen- und Lichtdesign: Cecilia Tselepidi
Sounddesign: Andrea Steves
Kostümdesign: Katrin Fürst
Performance: Laressa Dickey, Barbara Berti, Jacques-André Dupont
Mentoren: Ka Rustler, Isabelle Schad
Betreuer: Prof. Ingo Reulecke