FÖRDERPROGRAMM FÜR SOLOSELBSTSTÄNDIGE TANZSCHAFFENDE 

Das stipendienartige Förderung DIS-TANZ-SOLO richtet sich an soloselbstständige Tanzschaffende und fördert eigene (künstlerische) Arbeitsprozesse und Projekte, die das Erlernen und Ausprobieren neuer Methoden bzw. Theorien ermöglichen oder das Recherchieren und Weiterbilden sowie das Ordnen, Dokumentieren und Archivieren ihrer Projekte beinhalten. Es können Vorhaben gefördert werden, die eigene Arbeitsmethoden neu justieren und reflektieren sowie Wissen erweitern und innovative Arbeitsweisen formulieren. Auch der selbstständige Trainings- und Probenprozess für das eigene Vorhaben ist darin eingeschlossen. Außerdem richtet sich die Förderung an Tänzer:innen, die selbstständig an künstlerischen Arbeitsprozessen bei freien Ensembles mitwirken. 

„Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland.“

Von Mai – Dezember 2021 konnte ich mit dem Stipendium Dis-Tanz-Solo mehrere Recherchevorhaben verfolgen und bin sehr dankbar dafür.

Das erste war die Entwicklung einer Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Tanzvermittlerin Regine Seidler vom GRIPS-Theater für ein intergeneratives Projekt zum Thema gesellschaftliche Teilhabe und Demokratiebewusstsein ausgehend vom Kinderbuch „Paulas Reisen“ von Paul Maar. Aus diesen Arbeitstreffen konnten wir ein einwöchiges Vermittlungsformat für Menschen zwischen 10 und 80 mit dem Titel „Perspektivwechsel“ realisieren und hierfür die Volkshochschule Pankow (Berlin) als Kooperationspartner gewinnen. Der Intensiv-Workshop war als praktische Erprobung verschiedener zuvor erarbeiteter Ideenskizzen für ein intergeneratives Tanz-Theater-Stück geplant und konnte erfolgreich umgesetzt werden. Eine Fortführung dieses Vermittlungsangebotes ist bereits für den Herbst 2022 geplant.  // Fotos: Matthias Erfurt

Das zweite Vorhaben war meine Recherche zu gesellschaftlichen physisch-psychischen Schichten. Meine Fragestellung zu gesellschaftlichen Schichtungen und Erinnerungsablagerungen, die sich in unseren Körpern fortsetzen, konnte ich in ein Spannungsverhältnis zur Auseinandersetzung mit meiner eigenen Geschichte setzen und mich hierfür mit entsprechender Literatur auseinandersetzen. Meine künstlerische Auseinandersetzung im digitalen Raum konnte ich in Form von drei choreographischen Filmprojekten realisieren und damit meiner Ursprungsidee von choreographischen Skulpturen über das filmische Format nachgehen. Diese Arbeiten realisierte ich gemeinsam mit Matthias Erfurt, der freiberuflicher Fotograf und Filmemacher ist.

Es entstand ein Filmprojekt mit Jugendlichen mit dem Titel „Negativ“, in dem ich der Frage nach der Abwesenheit von körperlicher Nähe im digitalen Zeitalter nachgehen konnte und gemeinsam mit den Jugendlichen die aktuelle gesellschaftliche Situation künstlerisch verarbeiten konnte. // Fotos und Film: Matthias Erfurt

Außerdem ist der Tanzfilm „Unter Haut“ mit erwachsenen Laien entstanden. // Fotos und Film: Matthias Erfurt

Und das Solo-Projekt „Umschichten“, das im Februar 2022 in einer Live-Performance im Rahmen des Tangente Dance Festivals No. 4 münden wird. // Fotos und Film: Matthias Erfurt